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11.02.2021

Corona-Pandemie stoppt Wachstumstrend

Sportkreis berichtet bei Bilanzpressekonferenz über Entwicklung des organisierten Sports

Der Sportkreisvorsitzende Roland Frischkorn und dessen Stellvertreterin Dany Kupczik haben am Dienstag, 11. Februar, in der Fabriksporthalle über die jüngste Entwicklung des organisierten Sports in Frankfurt berichtet. Nach guter Tradition der Bilanzpressekonferenzen des Sportkreises stand den Journalistinnen und Journalisten auch Frankfurts Sportdezernent Markus Frank zur Verfügung.

Die Vereine im Sportkreis Frankfurt verlieren nach vorläufigen Daten des Landessportbundes Hessen rund 9.000 Mitglieder. Das entspricht einem Rückgang von etwa 3,5 Prozent. Nach der Bestandserhebung im Jahr 2020 waren noch über 262.000 Menschen Mitglied in einem Sportverein gewesen. Von 2010 bis 2020 war der organisierte Sport stetig gewachsen und hatte über 100.000 Mitgliedschaften hinzugewonnen. Den Rückgang führt der Sportkreis auf die Corona-Pandemie zurück. Vorsitzender Roland Frischkorn: „Während Mitglieder wie üblich aus verschiedenen Gründen aus Vereinen austreten, kommen durch den sportlichen Stillstand keine neuen hinzu. Diese Entwicklung wird sich verstärken, je länger die Vereine ihre Türen geschlossen halten müssen.“

Von den Verlusten sind im Durchschnitt vor allem große und mittelgroße Vereine über 1.000 Mitglieder betroffen. Austritte gab es vor allem bei Mädchen in den Altersgruppen bis 14 Jahre. Vereine unterhalb 1.000 Mitglieder konnten mitunter sogar Mitglieder hinzugewinnen. Profitieren konnten zudem Vereine, die Sportarten wie Reiten und Tennis anbieten, die in der Pandemie weiterhin betrieben werden können.

Das akute Problem verortet Vorsitzender Frischkorn jedoch weniger in der Mitgliederentwicklung als im körperlichen Stillstand: „Sport gleicht geistige und körperliche Leiden aus oder lässt sie erst gar nicht entstehen. Wir verlieren durch den Stillstand einen Stabilisator, auf den unsere Gesellschaft nicht verzichten kann.“ Mit einem Öffnungskonzept hatte sich der Sportkreis zuletzt für einen Wiedereinstieg in den Sport eingesetzt. Dieses sieht Sporttreiben in Gruppen bis zehn Personen unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen auch bei Inzidenzen bis 150 vor. Vorgesehen ist auch eine wissenschaftliche Begleitung, mit der die Rolle des Breiten- und Gesundheitssports für das Infektionsgeschehen ermittelt werden soll.

Dass Sportvereine einen guten Rahmen bieten, um Sport unter Einhaltung der Hygieneregeln durchzuführen, versicherte auch Stadtrat Markus Frank, der dem Vereinssport einen grundsätzlich familiären Charakter mit mehr Nähe zueinander zuschrieb, der auch in dieser Situation hilfreich sei.

Trotz der Corona-Pandemie haben der Sportkreis Frankfurt und seine Mitgliedsvereine im abgelaufenen Jahr bewährte und neue Formate umgesetzt. Großes Ereignis für den Sportkreis war sein 75-jähriges Jubiläum am 19. Oktober, zu dem der Dachverband eine Festschrift veröffentlicht hat. Die Broschüre beschreibt den Neuaufbau des organisierten Sports nach dem zweiten Weltkrieg ab 1945 sowie die Gründung des Sportkreises als eingetragener Verein im Jahr 1995, die der Startschuss für eine Vielzahl von Projekten war. Ein abschließender Ausblick umreißt die Herausforderungen des organisierten Sports aus Sicht des Dachverbandes. Eine gemeinsame Jubiläumsfeier in der Paulskirche mit dem Sportamt Frankfurt, das 2020 sein hundertjähriges Bestehen feierte, musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Auch im 76. Jahr seines Bestehens sieht sich der Dachverband der rund 420 Turn- und Sportvereine in der Tradition seiner Gründer. Sportkreisvorsitzender Roland Frischkorn: „Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es vor allem darum, Antifaschismus und Antirassismus zu stärken und der Jugend eine Zukunft zu geben. Bis heute fördern wir den Sport und vertreten die Interessen unserer Mitgliedsvereine. Gleichzeitig setzen wir uns aber insbesondere auch für die Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger ein und verstehen Sport als wichtiges Lernfeld gesellschaftlichen Handelns. Die sozialen Projekte, die wir seit unserer Gründung als eingetragener Verein 1995 gemeinsam mit unserer Tochterorganisation Sportjugend Frankfurt angestoßen haben, verbinden beide Ziele: Sie bescheren den Turn- und Sportvereinen Zulauf, tragen aber auch dazu bei, soziale Ungleichheit zu beseitigen und demokratische Werte zu fördern.“

Die Corona-Pandemie hat der Sportkreis auch zum Anlass genommen, seine bestehenden Veranstaltungsformate wie das „FamilienSportFest“ oder „#BeActive Frankfurt – Europäische Woche des Sports“ zu überprüfen, die den Vereinen als Werbeplattform dienen sollen. Eine Umfrage unter den Vereinen ergab, dass diese die Formate vor allem nutzen, um sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren und neue Mitglieder zu werben. Verstärkte Werbung für die Veranstaltungen wünschen sich Vereine vor allem stadteilnah in ihrem Einzugsgebiet. Als Zielgruppen sind vor allem Kinder und Jugendliche, Familien sowie Frauen gewünscht. An der Beteiligung verhindert sahen sich eine Reihe von Vereinen durch fehlendes ehrenamtliches Personal und weitere Hilfskräfte.

Auf Grundlage der Umfrage möchte der Sportkreis seine Aktivitäten weiterentwickeln: „Wir werden prüfen, ob wir ein Veranstaltungsformat speziell für die Zielgruppe 10 bis 25 Jahre realisieren können. Zusätzlich wollen wir Werbemaßnahmen für unsere Events in den Stadtteilen verstärken und vermehrt digitale Kanäle nutzen, um potenzielle Besucher zu erreichen“, so die stellvertretende Sportkreisvorsitzende Dany Kupczik.

Der Sportkreis Frankfurt e.V. ist die Dachorganisation der Frankfurter Turn- und Sportvereine und dem Landessportbund Hessen angeschlossen. Er vertritt die Interessen der rund 420 Frankfurter Turn- und Sportvereine mit über 265.000 Sportlerinnen und Sportlern nach innen und außen. Dabei unterstützt er die Vereine zum Beispiel bei Zuschüssen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung und Weiterentwicklung von Sportangeboten.

Sportdezernent Markus Frank, Sportkreisvorsitzender Roland Frischkorn und die stellvertretende Vorsitzende Dany Kupcik (v.l.n.r.) in der Fabriksporthalle in Fechenheim. Fotos: Sportkreis

Neben dem Mitgliederverlust von rund 9.000 Mitgliedern in Frankfurter Vereinen ging es auch um das Jubiläum des Sportkreises Frankfurt im vergangenen Jahr und die Planung künftiger Veranstaltungsformate angesichts der Corona-Pandemie.

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