Sport – Integration – Vielfalt
Wir alle haben besondere Merkmale, die uns unterscheiden. Ebenso machen uns die Gemeinsamkeiten unserer Merkmale aus, in unserem Fall mindestens die Liebe zum Sport.

Mit dem Landesprogramm „Sport integriert Hessen“ (seit 2022) widmet sich der Sportkreis einem Thema von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Allerdings – und das zeichnet ihn aus – engagiert er sich nicht erst seit Herbst 2015, als besonders viele Menschen neu in die Stadt kamen. Seit Jahren nutzen zahlreiche junge Erwachsene mit Migrationshintergrund die Angebote der Sportjugend im Nachtsport, im Boxcamp Gallus, BasKIDball und Galluspark Bolzplatz. Sie beteiligen sich rege an Sportkreis-Projekten und Veranstaltungen wie dem Interkulturellen Fußballturnier, der Frankfurter Bolzplatzliga F43+ oder der Infomesse Sport.
Idee
Im Frühjahr 2016 betraute die Stadt den Sportkreis im Rahmen des Landesprogrammes mit der Aufgabe, Sport- und Bewegungsangebote über einen sogenannten Sportcoach zu koordinieren. Mittlerweile hat der Sportkreis ein Team von sechs Sportcoaches.
Sie vernetzen Hilfsorganisationen und Vereine miteinander, die für Flüchtlinge aktiv sind oder es werden wollen. Die Ziele zum Vorgängerprogramm „Sport und Geflüchtete“ (2016) sind seit 2022 erweitert und richten sich auch explizit auf Angebote für sozial benachteiligte Gruppen. Insbesondere sollen Sportmöglichkeiten und einschlägige Projekte im Sozialraum und in den Stadtteilen unterstützt werden. Darüber hinaus werden mit Unterstützung der Stadt Frankfurt auch Sportangebote und Beratungen rund um Sport und Bewegung für ukrainische Familien koordiniert, die seit April 2022 in der Stadt und teilweise in Notunterkünften aufgenommen wurden.
Das Landesprogramm „Sport integriert Hessen“ im Rahmen des neu aufgelegten Hessischen Förderprogramms vom HMdIS und der Sportjugend Hessen versorgt Sportvereine und -verbände mit Vielem, was sie für die integrative Arbeit benötigen.
Wir beraten und begleiten Vereine und Verbände, bieten interkulturelle Qualifizierungen an und unterstützen sie mit einer angemessenen Finanzierung. Das versetzt mehrere Sportvereine in die Lage, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund konkrete und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, niedrigschwellige Angebote zu machen, die oft über reine Sportkurse oder Trainingsgruppen hinausreichen.
Viele Menschen kennen die emotionale Kraft des Sporttreibens, bei dem ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, ohne dass – und darin kommt das Besondere zum Ausdruck – ein sprachliches Verständnis zwingend vorausgesetzt wäre. In Sportvereinen kann aus dieser Begegnung deutlich mehr entstehen, nämlich gemeinsames Entscheiden und Handeln. Oftmals entwickeln sich daraus Beziehungen, die über den Sport in andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens hineinwirken.
Kurz gesagt, Sport hat ein hohes integratives Potenzial.
Der Diversity-Ansatz ist nicht zuletzt der Anspruch, die Vielfalt willkommen zu heißen und zu feiern, offen zu sein und jede*n zu akzeptieren. Es ist auch der Prozess des sich Öffnens und Veränderns, damit wir Vielfaltskompetenz erlangen und die Chancen und Potentiale nutzen können. Es ist ein Prozess nötig, einen Verband diverser zu machen und einen Verein einladender. Es bedarf Strategien und einer Struktur, um unbewusste Vorurteile und Barrieren zu erkennen und zu beseitigen.
So engagieren wir uns unter anderem für Projekte, in denen über Akzeptanz hinaus sensibilisiert werden kann. Projekte mit denen Begegnungen geschaffen werden. Damit wird Vielfalt nicht nur geduldet, sondern der Wert von Vielfalt erkannt und der Nutzen für die Gemeinschaft deutlich. Hier kann der Sportkreis Frankfurt mit seinen Mitgliedsorganisationen auf einige erfolgreiche Projekte und Prozesse verweisen, die aber nicht abschließend sein können.
Gesellschaftliche Vielfalt ist bereits Realität. Akzeptiert und wertgeschätzt wird sie aber längst nicht von allen. Werte wie Respekt und Akzeptanz werden im Sport vermittelt. Dennoch sollen und wollen wir um Vielfalt vorurteilsfrei(er) zu feiern, genießen und auch zu nutzen noch einiges erlernen.
SPORT
INTEGRATION
VIELFALT
